Heidelberg. Der Brexit und andere Austrittsdiskussionen, die Pandemie aber vor allem der Ukraine-Krieg fordern die europäische Einheit heraus. Gleichzeitig hat die Krise im Osten auch dafür gesorgt, dass die Länder der Europäischen Union (EU) in langer nicht gesehener Eintracht agieren. Die drei Kreisverbände der Europa-Union in Mannheim, Heidelberg und Rhein-Neckar möchten enger zusammenarbeiten und bereiten die Gründung einer „Interessengemeinschaft Europa in der Metropolregion Rhein-Neckar“ vor. Die drei Kreisvorsitzenden Matthias Kutsch (Heidelberg), Peter Schulze (Mannheim) und Gert Weisskirchen (Rhein-Neckar) haben das Konzept jetzt bei einem Gespräch im „Café Burkardt“ vorgestellt. Das Ziel: Kräfte zu bündeln.
AdUnit Mobile_Pos2
Anzeigenblock-Content_1
Europäische Bürgerinitiative
Die Europa-Union versteht sich seit 1946 als Teil einer europäischen Bürgerbewegung.
Sie ist politisch aktiv, arbeitet aber überparteilich.
Eine „Interessengemeinschaft Europa in der Metropolregion Rhein-Neckar“ soll das Netzwerk stärken.
Es gibt mehr als 30 Kreis- und Ortsverbände in Baden-Württemberg.
Der Jugendorganisation „Junge Europäer (JEF)“ gehören mehr als 25 000 Menschen in 30 Ländern an.
Kontakt: Europa-Union Heidelberg (Mail: heidelberg@eubw.eu), Mannheim (Mail: mannheim@eubw.eu) und Rhein-Neckar (Mail: rhein-neckar@eubw.eu). miro
Und so laden alle drei Kreisverbände am Dienstag, 24. Mai, von 12.30 bis 14 Uhr zu einer „Mittagspause im DAI“. Thema im Deutsch-Amerikanischen Institut (Sofienstraße 12) sind dann die voraussichtlichen Wahlen zum französischen Parlament am 12. und 19. Juni.
Kann der frisch wiedergewählte Präsident Emmanuel Macron seine Initiative für Europa weiterführen? Evelyne Gebhard, Vorsitzende der Europa-Union Baden-Württemberg und ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, gibt dann genauso wie Thomas König, Politikprofessor der Uni Mannheim, einen Überblick. Anschließend ist Raum für eine kleine Stärkung sowie für Diskussion und den Austausch. Eine Anmeldung ist für die „Mittagspause im DAI“ nicht erforderlich.
Große Solidarität
Der Ukraine-Krieg, beobachten die drei Kreisvorsitzenden der Europa-Union, hat eine große Solidarität und Hilfsbereitschaft ausgelöst. Gehe es darum, „immer wieder neue positive Impulse zu setzen“, betont Weisskirchen und geht auf den „schwierigen Weg der EU-Erweiterung“ ein: Erst sechs Jahre liegt etwa das Referendum in den Niederlanden zurück.
AdUnit Mobile_Pos3
Anzeigenblock-Content_2
2016 wandte sich die Volksabstimmung dort gegen den Beitritt der Ukraine an. „Heute würde diese Abstimmung eventuell anders aussehen“, überlegt Kutsch laut. Die auch nach Deutschland geflüchteten Ukrainer beeinflussten etwa durch ihre Entschlossenheit, so schnell wie möglich zurückgehen und ihr Heimatland wieder aufbauen.
„Populisten wollen kein geeintes Europa“, nennt Weisskirchen – nicht nur mit Blick auf die voraussichtlichen Parlamentswahlen in Frankreich einen anderen wesentlichen Motivator dafür, warum sich die Europa-Union auch in der Region stärker engagieren will. Und: 2024 steht die nächste Europawahl an.
Gerade junge Menschen engagieren sich sehr stark für die europäische Idee, freuen sich Kutsch, Weisskirchen und Schulze. Die Jugendorganisation der Europa-Union (JEF) ist bereits eine regionale Initiative und sehr rege, berichtet Kutsch von wöchentlichen Treffen. An der IGMH, der Integrierten Gesamtschule Mannheim, die Botschafterschule des Europäischen Parlaments ist, findet am heutigen Freitag der „Erste Mannheimer Europatag“ statt, ergänzt Schulze.
„Ode an die Freude“ angestimmt
Vor dem Heidelberger Rathaus weht neben der tschechischen die blaue Flagge mit den goldenen Sternen, von den Balkonen und aus den Fenstern wird die Europahymne „Ode an die Freude“ angestimmt – und das Publikum auf dem Heidelberger Marktplatz singt kräftig mit: Zum europäischen Europatag am Montag haben der Chor und das Orchester des Theaters Heidelberg mit der „Camerata Carolina“ – dem Kammerchor des internationalen Studienzentrums der Universität Heidelberg – für einen klangvollen Akzent in der Europa-Woche gesetzt. Auch für die Europa-Beflaggung der Theodor-Heuss-Brücke hat die Europa-Union gegründet.
AdUnit Mobile_Pos4
Inhalt des Anzeigenblocks_3
Am 9. Mai 1950 hatte der damalige französische Außenminister Robert Schuman seinen Vorschlag für ein vereintes Europa unterbreitet. Diese „Schuman-Erklärung“ gilt heute als Grundstein der Europäischen Union. Die Geschichte der deutschen Europa-Union ist noch älter: Der erste Kongress fand im Juni 1947 statt.
Quelle: www.mannheimer-morgen.de